3000 Kilometer kreuz und quer durch Deutschland
Nachdem im letzten Jahr unsere Schildercheck-Tour durch 12 deutsche Großstädte sehr erfolgreich war, hat sich unser Team auch in diesem Jahr wieder auf die Suche nach schlecht sichtbaren Verkehrszeichen gemacht. Dieses Jahr haben wir uns auf mittelgroße Städte und ihr Umland konzentriert. Unsere Tour führte uns kreuz und quer durch die Nation. Es wurden 13 Bundesländer, 16 Städte, 60 umliegende Gemeinden und mehr als tausend Schilder untersucht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wir haben knapp 1500 schlechte Schilder dokumentiert, von denen mehr als 750 als marode bezeichnet werden können.
Durch diese Städte und ihr Umland führte uns unsere Schildercheck-Tour 2015: Oranienburg – Wismar – Pinneberg – Langenhagen – Hameln – Soest – Bergisch-Gladbach – Gummersbach – Wetzlar – Neunkirchen – Speyer – Göppingen – Schweinfurt – Plauen – Gotha – Lutherstadt Wittenberg
Das Ranking: Bei uns ist Platz 1 der schlechteste Platz
Anhand des von uns erstellten Rankings können wir einen besseren Überblick über die gute oder schlechte Erkennbarkeit und somit die Sicherheit der Verkehrsschilder in Deutschland geben. Wir haben nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Untersuchung, sondern geben einen subjektiven Eindruck dessen wieder, wie wichtig der Austausch von Verkehrszeichen in Deutschland genommen wird. In Deutschland gilt anders als in anderen europäischen Ländern keine gesetzlich vorgeschriebene Grundlage, ab welchem Zeitpunkt ein Schild ausgetauscht wird. Die kritische Grenze bei Verkehrsschildern ist durchschnittlich nach etwa 11 Jahren erreicht. Dann nimmt die Qualität der Schilder ab, sie reflektieren nicht mehr richtig und sind dadurch vor allem bei Dunkelheit schlecht sichtbar. Zudem gibt es keine Dokumentationspflicht der einzelnen Schilder. So wissen manche Kommunen überhaupt nicht, wie viele Schilder sie aufgestellt und welche ihre Altersgrenze schon erreicht haben. Für die Auswertung haben wir die Schilder in verschiedene Zustands-Kategorien eingeteilt. Bewertet wurden die Lesbarkeit der Schilder am Tag und die Reflexion der Verkehrszeichen bei Nacht durch Licht. Doch nicht nur die Qualität der Schilder floss in unsere Bewertung der einzelnen Städte und ihres Umlandes mit ein. Auch der zeitliche Aufwand, den wir betreiben mussten, um Schilder zu finden, die nicht mehr gut zu erkennen sind und der allgemeine Gesamteindruck der Schilderlandschaft im Umland der einzelnen Städte wurden bei dem von uns erstellten Ranking berücksichtigt. Wie schon im Jahr zuvor lässt sich erkennen, dass die Schilderqualität in Ostdeutschland besser ist, als in Westdeutschland. Und wie schon letztes Jahr haben wir besonders in Nordrhein-Westfalen wieder viele schlecht sichtbare Schilder gefunden. Das älteste Schild fanden wir in Bergisch Gladbach. Es stammt aus dem Jahr 1987. Mit knapp 28 Jahren hat es seine Halbwertzeit längst überschritten.